Weber Fraktur B C

Weber-Fraktur A, B oder C? Unterschiede, Heilungsverlauf & dein Weg zurück in den Alltag

Was bedeutet eine Weber-Fraktur – und warum ist der Unterschied so wichtig?

Wenn du dir den Außenknöchel gebrochen hast, ist in deinem Arztbrief wahrscheinlich von einer Weber-Fraktur die Rede – vielleicht sogar konkret von einer Weber B Fraktur, Weber C Fraktur oder einer sogenannten Weber B C Fraktur. Diese Begriffe klingen im ersten Moment sehr technisch. Doch genau diese Einteilung ist entscheidend für deinen Behandlungsverlauf, deine Heilungsdauer – und für die richtige Rehabilitation.

Die Weber-Klassifikation bezieht sich auf die Lokalisation des Bruchs im Wadenbein (Fibula) – genauer gesagt im Verhältnis zur sogenannten Syndesmose. Die Syndesmose ist eine wichtige Bandverbindung zwischen Schien- und Wadenbein, die dein Sprunggelenk stabilisiert.

  • Weber A Fraktur: Bruch unterhalb der Syndesmose
  • Weber B Fraktur: Bruch auf Höhe der Syndesmose
  • Weber C Fraktur: Bruch oberhalb der Syndesmose

Diese Unterscheidung ist nicht nur für Ärzte, sondern auch für uns in der Physiotherapie wichtig. Denn sie entscheidet darüber:

  • wie stabil oder instabil dein Sprunggelenk ist,
  • ob du operiert wirst oder nicht,
  • und wie schnell du wieder belasten darfst.

In diesem Artikel erfährst du:

  • wie sich die Frakturtypen unterscheiden (Weber A, B und C),
  • was hinter einer Weber B C Fraktur steckt,
  • wie lange die Heilung dauert
  • und welche Reha-Phasen dich Schritt für Schritt zurück in den Alltag bringen.

Was ist eine Weber-Fraktur? – A, B oder C im Überblick

Die Weber-Fraktur ist ein Knochenbruch des Wadenbeins (Fibula) im Bereich des oberen Sprunggelenks. Sie gehört zu den häufigsten Sprunggelenksverletzungen – besonders bei Umknicktraumen, Sportunfällen oder Stürzen.

Entscheidend ist: Bei einer Weber-Fraktur wird nicht nur der Bruch selbst, sondern auch seine Lage zur Syndesmose bewertet. Die Syndesmose ist ein straffes Bandgeflecht zwischen Schien- und Wadenbein, das das Sprunggelenk stabilisiert. Ist dieses Band betroffen, wird die Verletzung oft instabiler – und damit auch komplexer in der Behandlung.

Die drei Frakturtypen im Vergleich:

Sprunggelenk Fraktur Weber A
Bild: Wikipedia.org

Weber A Fraktur

  • Lokalisation: unterhalb der Syndesmose
  • Stabilität: in der Regel stabil
  • Behandlung: meist konservativ (ohne OP), Ruhigstellung in Gips oder Orthese
  • Heilungsdauer: relativ kurz, 4–6 Wochen
Bild: Wikipedia.org

Weber B Fraktur

  • Lokalisation: auf Höhe der Syndesmose
  • Stabilität: kann stabil oder instabil sein – abhängig vom Bandapparat
  • Behandlung: konservativ oder operativ, je nach Befund
  • Heilungsdauer: oft 6–8 Wochen oder mehr
Bild: Wikipedia.org

Weber C Fraktur

  • Lokalisation: oberhalb der Syndesmose
  • Stabilität: fast immer instabil, oft mit Bandverletzungen
  • Behandlung: in der Regel operativ
  • Heilungsdauer: meist 10–12 Wochen oder länger

Wichtig zu wissen: Eine Weber B C Fraktur beschreibt Mischformen oder Grenzfälle, bei denen der Bruch z. B. auf Höhe der Syndesmose beginnt, aber auch oberhalb verläuft – häufig ist hier die Syndesmose mit betroffen, was den Verlauf verlängert.

Wie lange dauert die Heilung bei einer Weber-Fraktur?

Eine der häufigsten Fragen nach einem Knöchelbruch lautet: „Wie lange dauert es, bis ich wieder normal gehen kann?“

Die Antwort hängt stark davon ab, welcher Frakturtyp bei dir vorliegt. Denn eine Weber A Fraktur heilt in der Regel deutlich schneller und unkomplizierter als eine Weber C Fraktur oder eine komplexe Weber B C Fraktur, bei der zusätzlich Bänder oder die Syndesmose betroffen sind.

Heilungsdauer bei den verschiedenen Weber-Frakturen:

Weber A Fraktur – die „leichte“ Variante

  • Stabiler Bruch unterhalb der Syndesmose
  • Meist konservative Behandlung mit Gips oder Orthese
  • Teilbelastung oft früh möglich – je nach Schmerz
  • Vollbelastung nach ca. 4–6 Wochen, vollständige Belastbarkeit nach 8 Wochen realistisch
  • Physiotherapie: wichtig für Beweglichkeit, später Kräftigung

Weber B Fraktur – Heilung mit Fragezeichen

  • Bruch auf Höhe der Syndesmose
  • Je nach Stabilität: konservativ oder operativ
  • Ruhigstellung meist 6 Wochen, schrittweise Belastungsaufbau ab Woche 3–4
  • Vollbelastung nach 8–10 Wochen, Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten meist später
  • Vorsicht: Syndesmosenbeteiligung verzögert Heilung

Weber C Fraktur – komplex und langwierig

  • Bruch oberhalb der Syndesmose, fast immer mit Bandverletzungen
  • In der Regel operative Versorgung
  • Teilbelastung frühestens nach 4–6 Wochen, je nach OP-Technik
  • Vollbelastung oft erst nach 10–12 Wochen oder länger
  • Langzeitbetreuung physiotherapeutisch empfohlen

Weber B C Fraktur – alles andere als eindeutig

  • Mischform oder Übergangsfraktur, häufig mit Syndesmosenverletzung
  • Behandlung meist operativ, längere Ruhigstellung
  • Heilungsverlauf abhängig von Bandheilung, Stabilität und individueller Belastungstoleranz
  • Physiotherapie ist hier essenziell, um Kompensationen und Spätfolgen zu vermeiden

Tipp aus der Praxis:
Die Angaben zur Heilungsdauer sind Richtwerte. Jeder Körper heilt unterschiedlich – Alter, Allgemeinzustand, OP-Verlauf und dein Engagement in der Reha haben großen Einfluss.

Reha-Phasen: Dein Weg zurück zur Belastbarkeit

Nach der eigentlichen Frakturheilung beginnt ein ebenso wichtiger Abschnitt: die Rehabilitation. Egal ob du eine Weber A Fraktur, Weber B Fraktur, Weber C Fraktur oder eine komplexe Weber B C Fraktur hattest – ohne gezielte Reha kommt es häufig zu Restbeschwerden wie Bewegungseinschränkungen, Instabilität oder muskulären Dysbalancen.

In der Physiotherapie orientieren wir uns an typischen Phasenmodellen, die wir an deine Frakturform, den Heilungsverlauf und deine individuelle Belastbarkeit anpassen.

Phase 1: Schutz und Mobilisation (Woche 0–3/6)

Ziel: Abschwellung, Erhalt der Beweglichkeit oberhalb und unterhalb der Fraktur

  • Gips/Orthese: Immobilisation des Sprunggelenks
  • Bewegung bleibt wichtig: Zehen, Knie, Hüfte mobilisieren
  • Isometrisches Training der Unterschenkelmuskulatur zur Durchblutungsförderung
  • Manuelle Lymphdrainage bei Schwellung

👟 Bei einer Weber A Fraktur kann diese Phase sehr kurz sein – je nach Schmerz kann früh belastet werden.
🚨 Bei einer Weber B, Weber B C Fraktur oder Weber C Fraktur ist oft eine längere Ruhigstellung nötig.

Phase 2: Belastungsaufbau & Beweglichkeit (Woche 4–6/8)

Ziel: Funktion wiederherstellen, Beweglichkeit verbessern, Teilbelastung steigern

  • Beginn der Teilbelastung mit Unterarmgehstützen (je nach ärztlicher Freigabe)
  • Passive & aktive Mobilisation des Sprunggelenks
  • Training des Gangbildes (korrektes Abrollen, Gleichgewicht)
  • Übungen auf instabilem Untergrund (Therapiekreisel, Balance-Pad)
  • Dehnung der verkürzten Strukturen

Besonders bei der Weber B Fraktur entscheidet die Stabilität über das Reha-Tempo. Bei operierten Frakturen ist Rücksprache mit dem Chirurgen entscheidend.

Phase 3: Vollbelastung & Kräftigung (Woche 6–10/12)

Ziel: Alltagsfähigkeit zurückgewinnen, Muskelaufbau und Stabilität verbessern

  • Abbau der Gehhilfen
  • Kräftigungsübungen für Wadenmuskulatur, Peroneusgruppe, Beckenstabilisatoren
  • Gleichgewichtstraining, Einbeinstand, dynamisches Stabilisationstraining
  • Erste sportliche Bewegungsmuster (z. B. Radfahren, Nordic Walking)

Bei Weber C Frakturen und Weber B C Frakturen ist hier besondere Geduld gefragt – durch die Bandverletzungen dauert der Wiederaufbau oft länger.

Phase 4: Rückkehr zum Sport / Belastungsspitzen (ab Woche 12+)

Ziel: Belastbarkeit unter sportlichen Bedingungen, Prävention von Rezidiven

  • Sprungübungen, Einbeinkniebeugen, Ausfallschritte
  • Sportartspezifisches Training (z. B. Lauf-ABC, Richtungswechsel)
  • Propriozeptives Training zur langfristigen Stabilisierung
  • Bei Unsicherheiten: Orthesenversorgung oder Taping im Sport

Diese Phase betrifft vor allem Patienten mit sportlichem Anspruch oder hohem Aktivitätsniveau – etwa nach einer Weber C Fraktur oder Weber B C Fraktur mit hohem Instabilitätsrisiko.

Tipp aus der Praxis:
Die größte Gefahr ist es, die Reha zu früh abzubrechen. Gerade bei einer Weber B C Fraktur oder Weber C Fraktur bleiben häufig versteckte Defizite, die erst später zu Problemen führen – z. B. beim Sport, auf unebenem Boden oder nach langen Arbeitstagen. Physiotherapie lohnt sich also bis zum Schluss.

Typische Patientenfragen zur Weber-Fraktur – kurz & klar beantwortet

🦶 Wann darf ich nach einer Weber B C Fraktur wieder auftreten?

Das hängt stark vom OP-Verfahren und der Stabilität ab. Bei einer operierten Weber B C Fraktur ist oft Teilbelastung nach 4–6 Wochen erlaubt, Vollbelastung meist nach 8–12 Wochen. Die Freigabe erfolgt durch den behandelnden Arzt – halte dich genau an die Vorgaben.

🚗 Wann darf ich wieder Auto fahren?

Sobald du dein Bein wieder schmerzfrei, kraftvoll und sicher bewegen kannst – auch in Gefahrensituationen. Bei der Weber A Fraktur manchmal schon nach wenigen Wochen möglich, bei der Weber C Fraktur oder Weber B C Fraktur oft erst nach vollständiger Heilung. Faustregel: frühestens nach 6–8 Wochen, oft auch später.

💼 Wie lange bin ich krankgeschrieben?

Das variiert je nach Beruf und Frakturtyp:

  • Bürojob: ca. 4–6 Wochen bei Weber A Fraktur, 6–8 Wochen bei Weber B Fraktur
  • Körperlich belastende Tätigkeit: 8–12 Wochen oder länger bei Weber C Fraktur oder Weber B C Fraktur

Physiotherapie verkürzt die Zeit bis zur Rückkehr deutlich – gezielte Übungen helfen, schneller belastbar zu werden.

🏃 Wann kann ich wieder Sport treiben?

Leichte Belastung (z. B. Radfahren, Aquagymnastik): je nach Verlauf ab Woche 6–8.
Joggen, Ball- oder Kontaktsportarten: erst nach stabiler Vollbelastung, frühestens ab Woche 12–16.
Besonders bei Weber C Frakturen: langsam und mit gezieltem Stabilitätstraining starten

👟 Brauche ich später eine Bandage oder Orthese?

Nicht unbedingt – bei stabiler Heilung reicht oft gute Muskulatur und Koordination.
Bei längerer Instabilität nach Weber B C Fraktur oder Weber C Fraktur kann eine Sportbandage für Sicherheit sorgen – besonders bei unebenem Gelände oder im Training.

📌 Kann ich bleibende Beschwerden haben?

In manchen Fällen ja – v. a. bei verspäteter oder unvollständiger Reha. Häufige Spätfolgen:

  • Einschränkungen in Beweglichkeit oder Sprunggelenk-Bewegungsradius
  • Instabilitätsgefühl beim Gehen
  • Schwellungsneigung bei Belastung

Aber: Mit strukturierter Physiotherapie lassen sich fast alle dieser Probleme vermeiden oder verbessern.

Fazit: Die richtige Reha macht den Unterschied

Egal ob du eine Weber A Fraktur, Weber B Fraktur, Weber C Fraktur oder eine Weber B C Fraktur hattest – dein Weg zurück ist machbar. Wichtig ist:

  • Verstehen, was bei dir verletzt ist
  • Geduldig bleiben – Heilung braucht Zeit
  • Physiotherapie konsequent nutzen

Wenn du dir unsicher bist, wie du deine Übungen gestalten sollst oder wie dein aktuelles Belastungslevel aussieht: Sprich mit deinem Therapeuten – wir helfen dir Schritt für Schritt zurück auf sicheren Boden.

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